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Neuromuskuläres Training verringert das Auftreten von chemoinduzierter peripherer Neuropathie

A. Bewegung als Schutzschild: Neue Hoffnung für Chemotherapie-Patienten

Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine häufige und belastende Nebenwirkung vieler Krebsbehandlungen. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass gezielte Bewegungsinterventionen das Potenzial haben, diese Komplikation erheblich zu reduzieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Bahnbrechende Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse

Eine kürzlich durchgeführte randomisierte klinische Studie, bekannt als STOP-Studie, untersuchte den Einfluss von neuromuskulärem Training auf die Entwicklung von CIPN.

Die Ergebnisse sind beeindruckend:

  • Die Inzidenz von CIPN war in den Interventionsgruppen signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe.

  • Sensomotorisches Training (SMT) reduzierte das Auftreten von CIPN um bis zu 70%.

  • Ganzkörper-Vibrationstherapie (WBV) zeigte ebenfalls positive Effekte.

Umfassende Vorteile für Patienten

Die Studie ergab, dass neuromuskuläres Training nicht nur die Neuropathie-Symptome lindert, sondern auch weitere Vorteile bietet:

  • Verbesserte Balancekontrolle

  • Erhöhte Vibrationssensibilität

  • Gesteigerte Beinkraft

  • Reduzierte Schmerzen und Brennen

  • Weniger Dosisreduzierungen der Chemotherapie

Prävention als Schlüssel

„Diese Erkenntnisse stellen einen substanziellen Fortschritt im Management von CIPN und in der unterstützenden Krebstherapie dar“, betonen die Forscher. Die Prävention neurologischer Defizite durch Bewegung könnte nicht nur die Lebensqualität der Patienten verbessern, sondern auch klinische Ergebnisse und das Gesamtüberleben positiv beeinflussen.

Vielversprechende Zukunft für Bewegungsinterventionen

Die wachsende Anerkennung der Bedeutung von Bewegung in der Onkologie eröffnet neue Perspektiven. Experten sehen ein großes Potenzial in der „Bewegungs-Onkologie“ zur Bewältigung von CIPN.

„Angesichts des Mangels an effektiven Behandlungsmöglichkeiten wächst in der onkologischen Gemeinschaft die Erkenntnis, wie wichtig die primäre Prävention von CIPN ist“, erklären die Autoren einer Übersichtsstudie zu diesem Thema.

Diese Forschungsergebnisse markieren einen wichtigen Schritt in Richtung besserer Unterstützung für Krebspatienten während der Chemotherapie. Sie unterstreichen die Bedeutung von Bewegung nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch als spezifisches Instrument zur Bewältigung von Behandlungskomplikationen.

B. Welche Übungen sind am effektivsten zur Linderung der Chemotherapie-induzierten Peripheren Neuropathie

Basierend auf den aktuellen Forschungsergebnissen scheinen folgende Übungen und Trainingsformen besonders effektiv zur Linderung und Prävention der Chemotherapie-induzierten Peripheren Neuropathie (CIPN) zu sein:

1. Sensomotorisches Training (SMT):
Dieses Training zeigte in Studien die besten Ergebnisse. Es beinhaltet vor allem Gleichgewichtsübungen auf zunehmend instabilem Untergrund.

Beispiele sind:
– Auf einem Bein stehen
– Auf einer Linie oder einem Balken balancieren
– Auf einer Handtuchrolle oder Schaumstoffmatte balancieren

2. Krafttraining:
Regelmäßiges Krafttraining, insbesondere der Beine, kann die Symptome ebenfalls lindern.

3. Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen:
– Kartoffeln schälen oder Zähne putzen auf einem Bein
– Kleine Gegenstände mit den Füßen aufheben
– Handlettering, Malen oder Basteln für die Feinmotorik der Hände

4. Sensorische Stimulation:
– Barfuß auf unterschiedlichen Untergründen laufen
– SENSI-Bäder: Hände oder Füße in Schüsseln mit verschiedenen Materialien wie Linsen oder Tannenzapfen bewegen
– Massage mit Igelbällen

5. Ausdauertraining:
Regelmäßiges Gehen, Nordic Walking oder Laufen kann das Gangbild verbessern.

6. Entspannungstechniken:
Yoga, Qi Gong oder Tai Chi können Gleichgewicht und Koordination schulen

Die Forschung zeigt, dass ein frühzeitiger Beginn des Trainings, idealerweise schon vor oder zu Beginn der Chemotherapie, am effektivsten ist. Ein regelmäßiges Training von etwa 2-3 Mal pro Woche für 15-30 Minuten scheint ausreichend zu sein, um positive Effekte zu erzielen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Übungen individuell angepasst werden sollten und unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden sollten, um die Sicherheit zu gewährleisten und den bestmöglichen Nutzen zu erzielen.

C. Welche spezifischen Übungen auf einer Vibrationsplatte sind am effektivsten

Basierend auf den Informationen aus der Studie scheinen folgende spezifische Übungen auf einer Vibrationsplatte am effektivsten zur Linderung der Chemotherapie-induzierten Peripheren Neuropathie (CIPN) zu sein:

1. Individuell angepasstes Training:
– Die Frequenz, Amplitude und Dauer sollten für jeden Patienten individuell ermittelt werden, um die höchste neuromuskuläre Antwort zu erzielen.
– Typischerweise liegt die optimale Frequenz zwischen 10-35 Hz, die Amplitude bei 2-4 mm und die Dauer bei 30-60 Sekunden pro Übung.

2. Grundposition:
– Barfuß auf der Platte stehen
– Gewicht auf dem Vorfuß, Fersen leicht angehoben
– Knie leicht gebeugt
– Aufrechte Körperhaltung, Blick geradeaus

3. Progression der Übungen:
– Mit einfachen Übungen beginnen und die Schwierigkeit langsam steigern
– Z.B. von statischem Stand zu dynamischen Übungen übergehen

4. Spezifische Übungen:
– Statischer Stand in der Grundposition
– Leichte Kniebeugen
– Einbeinstand (wenn möglich)
– Fersenstand
– Zehenstand
– Leichte Gewichtsverlagerungen von einem Bein auf das andere

5. Trainingsgestaltung:
– 2 Trainingseinheiten pro Woche
– 4 verschiedene Vibrationsübungen pro Einheit
– Gesamtdauer ca. 15-30 Minuten pro Einheit
– Ausreichend Pausen zwischen den Übungen

6. Monitoring:
– Ständige Überwachung der korrekten Körperposition
– Regelmäßige Abfrage des subjektiven Empfindens (z.B. mit der Borg-Skala)
– Sofortiger Abbruch bei Schmerzen oder Unwohlsein

Es ist wichtig zu betonen, dass die Übungen immer unter fachkundiger Anleitung durchgeführt und individuell an den Patienten angepasst werden sollten, um maximale Effektivität und Sicherheit zu gewährleisten.

D. Wie lange sollte eine Trainingseinheit auf einer Vibrationsplatte dauern

Basierend auf den Informationen aus den Studien sollte eine Trainingseinheit auf einer Vibrationsplatte für Patienten mit Chemotherapie-induzierter peripherer Neuropathie (CIPN) folgende Dauer haben:

– Etwa 15-30 Minuten pro Trainingseinheit

Spezifisch wird empfohlen:

– 2 Trainingseinheiten pro Woche
– 4 verschiedene Vibrationsübungen pro Einheit
– Jede einzelne Übung sollte etwa 30-60 Sekunden dauern
– Ausreichend Pausen zwischen den Übungen einlegen

Es ist wichtig zu betonen, dass die Übungen individuell an den Patienten angepasst und unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden sollten. Die optimale Frequenz, Amplitude und Dauer sollten für jeden Patienten ermittelt werden, um die beste neuromuskuläre Antwort zu erzielen.

Die Gesamtdauer von 15-30 Minuten pro Einheit scheint ausreichend zu sein, um positive Effekte zu erzielen, ohne die Patienten zu überfordern. Diese Trainingsparameter wurden in den Studien als effektiv und gut verträglich für CIPN-Patienten bewertet.

 

Category: Allgemein