Neues Molekül ahmt die Wirkung von Sport und Fasten nach 🚴

Wissenschaftler haben ein neuartiges Molekül entwickelt, das die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Fasten nachahmen kann.

Die als „LaKe“ bezeichnete Verbindung könnte vielversprechende Möglichkeiten für die Behandlung verschiedener Erkrankungen eröffnen.

Ein Forscherteam unter der Leitung von Thomas B. Poulsen von der Universität Aarhus in Dänemark hat einen einfachen Estersynthetisiert, der nach oraler Einnahme sowohl Laktat als auch Beta-Hydroxybutyrat (BHB) im Körper freisetzt. Diese beiden Moleküle spielen eine wichtige Rolle bei den positiven Effekten von Sport und Fasten auf die Gesundheit.

„LaKe ist ein molekularer Hybrid aus Laktat und einem BHB-Vorläufer“, erklärt Poulsen. „Nach der Einnahme wird es rasch in seine Bestandteile gespalten und erhöht so die Plasmaspiegel von Laktat und BHB.“

In Tierversuchen mit Ratten zeigte sich, dass LaKe dosisabhängig die Konzentrationen von Laktat und BHB im Blut erhöhte. Dabei wurden Werte erreicht, die denen bei intensiver körperlicher Aktivität oder längerem Fasten ähneln.

Interessanterweise führte die Gabe von LaKe auch zu einer Verringerung der freien Fettsäuren im Blut und einer Erhöhung von N-L-Lactoyl-Phenylalanin, einem Molekül, das mit vermindertem Appetit in Verbindung gebracht wird.

„Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass LaKe einige der metabolischen Veränderungen nachahmen kann, die wir bei Sport und Fasten sehen“, sagt Mitautor Niels Møller. „Das könnte interessante therapeutische Möglichkeiten eröffnen.“

Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Studien nötig sind, um die Wirkungen und Sicherheit von LaKe beim Menschen zu untersuchen. Insbesondere müssen die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel und Gehirnfunktion genauer erforscht werden.

„LaKe könnte ein vielversprechendes Molekül sein, um einige der positiven Effekte von Sport und Fasten pharmakologisch nachzuahmen“, fasst Poulsen zusammen. „Aber wir stehen noch ganz am Anfang der Forschung. Es bleibt abzuwarten, ob sich daraus tatsächlich neue Therapieansätze entwickeln lassen.“

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht. Die Forscher planen nun weitere präklinische und klinische Untersuchungen, um das therapeutische Potenzial von LaKe genauer zu charakterisieren.

Quelle:
J. Agric. Food Chem. 2024, 72, 36, 19883–19890   https://doi.org/10.1021/acs.jafc.4c04849