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Hochfrequente rTMS verbessert das Arbeitsgedächtnis und die kognitiven Symptome bei Schlaganfall-Patienten auf breiter Basis: Eine randomisierte, kontrollierte Studie

Foto Artem Sapegin, Unsplash

Neue Hoffnung für Schlaganfallpatienten: Magnetstimulation verbessert Gedächtnis und kognitive Funktionen

Eine bahnbrechende Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung von Gedächtnis- und kognitiven Problemen nach einem Schlaganfall. Forscher der Sun Yat-Sen Universität in China haben herausgefunden, dass eine nicht-invasive Gehirnstimulationstechnik namens repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) das Arbeitsgedächtnis und andere kognitive Funktionen bei Schlaganfallpatienten deutlich verbessern kann.

Die randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie umfasste 100 Schlaganfallpatienten mit Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt zwei Wochen lang täglich eine 18-minütige hochfrequente rTMS-Behandlung des linken dorsolateralen präfrontalen Cortex (DLPFC), einer Hirnregion, die für kognitive Funktionen wichtig ist. Die andere Hälfte erhielt eine Scheinbehandlung.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die rTMS-Behandlung zu signifikanten Verbesserungen des Arbeitsgedächtnisses führte, die bis zu 4 Wochen nach Behandlungsende anhielten“, erklärt Studienleiter Dr. Xiquan Hu. „Darüber hinaus verbesserten sich auch andere kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen.“

Mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) konnten die Forscher nachweisen, dass die rTMS-Behandlung die neuronale Aktivität und funktionelle Konnektivität in wichtigen Hirnarealen wie dem DLPFC, dem prämotorischen Cortex und dem superioren Parietallappen erhöhte.

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass rTMS die Neuvernetzung und funktionelle Reorganisation des Gehirns nach einem Schlaganfall fördert“, so Dr. Hu. „Das könnte den Mechanismus hinter den beobachteten kognitiven Verbesserungen erklären.“

Die Behandlung wurde von den Patienten gut vertragen, mit nur leichten und vorübergehenden Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen.

Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten:

– rTMS könnte eine effektive Behandlungsoption für kognitive Defizite nach Schlaganfall sein
– Die Wirkung hält auch nach Behandlungsende noch an
– Die Methode ist nicht-invasiv und gut verträglich
– Sie fördert möglicherweise die Neuroplastizität des Gehirns

„Unsere Ergebnisse sind sehr ermutigend“, fasst Dr. Hu zusammen. „rTMS könnte eine vielversprechende Ergänzung zu bestehenden Rehabilitationsansätzen sein und die Lebensqualität von Schlaganfallpatienten deutlich verbessern.“

Weitere Studien mit größeren Patientengruppen und längeren Nachbeobachtungszeiträumen sind nun nötig, um die langfristige Wirksamkeit und optimale Anwendung von rTMS bei Schlaganfallpatienten zu untersuchen. Dennoch gibt diese Forschung Anlass zur Hoffnung für Millionen von Betroffenen weltweit.

Quelle

Liu Y, Ai Y, Cao J, et al. High-Frequency rTMS Broadly Ameliorates Working Memory and Cognitive Symptoms in Stroke Patients: A Randomized Controlled Trial. Neurorehabilitation and Neural Repair. 2024;38(10):729-741. doi:10.1177/15459683241270022