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Game basierte Rehabilitation verbessert Armbewegungen bei Schlaganfallpatienten. Pepper The Robot 🤖

Eine neue Studie zeigt, dass ein gamifiziertes Rehabilitationsprogramm die Armmotorik bei Patienten mit chronischem Schlaganfall deutlich verbessern kann.

Forscher der University of British Columbia entwickelten eine virtuelle Trainingsaufgabe namens TrAIT (Track And Intercept Task), bei der Patienten mit ihrem betroffenen Arm Objekte auf einem Bildschirm abfangen und werfen mussten.

Wichtigste Erkenntnisse:

– 26 Schlaganfallpatienten und 24 gesunde Kontrollpersonen absolvierten 10 Trainingssitzungen über 4 Wochen
– Pro Sitzung wurden 1000 Armbewegungen durchgeführt, insgesamt 10.000 Bewegungen
– Die Schwierigkeit wurde individuell an die Fähigkeiten jedes Teilnehmers angepasst
– Beide Gruppen zeigten nach dem Training schnellere Armbewegungen
– Bei den Schlaganfallpatienten verbesserten sich auch klinische Messungen der Armfunktion und -beeinträchtigung

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass gamifiziertes Motoriktraining die Armbewegungen bei Patienten mit leichtem bis schwerem chronischem Schlaganfall positiv beeinflusst“, erklärt Hauptautorin Dr. Lara Boyd.

Besonders bemerkenswert: Die Verbesserungen waren unabhängig von Alter, Geschlecht oder Zeit seit dem Schlaganfall. Auch Patienten mit schweren motorischen Einschränkungen konnten von dem Training profitieren.

Die Forscher vermuten, dass mehrere Faktoren zum Erfolg beitrugen:

1. Hohe Anzahl an Wiederholungen (10.000 Bewegungen)
2. Individuelle Anpassung der Schwierigkeit
3. Spielerisches, motivierendes Format
4. Tägliche Kalibrierung des Bewegungsumfangs

„Gamifizierte Rehabilitationsaufgaben könnten eine vielversprechende Ergänzung zur herkömmlichen Schlaganfalltherapie sein“, so Boyd. „Sie ermöglichen eine hohe Trainingsintensität in einem motivierenden Format.“

Weitere Studien sollen nun untersuchen, ob die Verbesserungen langfristig anhalten und sich auf Alltagsaktivitäten übertragen lassen. Zudem planen die Forscher, die neuronalen Mechanismen hinter den beobachteten Effekten genauer zu erforschen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Neurorehabilitation and Neural Repair veröffentlicht.

Quellen

sagepub.com/journals-permissions, DOI: 10.1177/1545968324128644

 

Welche spezifischen Methoden der gamifizierten Übung sind am effektivsten bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten

Basierend auf der aktuellen Forschung scheinen folgende gamifizierte Übungsmethoden besonders effektiv für die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten zu sein:

1. Virtuelle Realität (VR) und immersive VR-Systeme:
– Ermöglichen eine intensive, aufgabenspezifische Übung in einer motivierenden Umgebung
– Können an die individuellen Fähigkeiten des Patienten angepasst werden
– Bieten die Möglichkeit zur Beobachtung von Bewegungen, auch bei Patienten mit schweren Lähmungen

2. Exergames mit kommerziellen Spielkonsolen wie Nintendo Wii:
– Verbessern nachweislich Gleichgewicht, Mobilität und Feinmotorik
– Sind kostengünstig und können auch zu Hause eingesetzt werden
– Fördern die Motivation durch spielerische Elemente

3. Roboter-assistierte gamifizierte Systeme:
– Ermöglichen eine hohe Anzahl an Wiederholungen
– Bieten präzises Feedback und Anpassung der Schwierigkeit
– Können komplexe funktionelle Aufgaben simulieren

4. Tablet- oder Smartphone-basierte Spiele:
– Sind leicht zugänglich und können in den Alltag integriert werden
– Trainieren vor allem feinmotorische Fähigkeiten der oberen Extremität

5. Aufgabenspezifische gamifizierte Übungen mit realen Objekten:
– Verbessern die Übertragbarkeit in den Alltag
– Trainieren funktionelle Fähigkeiten wie Greifen und Kraftdosierung

Wichtige Faktoren für die Effektivität sind:
– Anpassung der Schwierigkeit an die individuellen Fähigkeiten
– Hohe Wiederholungszahl der Bewegungen
– Motivierende und engagierende Gestaltung
– Feedback über den Fortschritt
– Möglichkeit zum sozialen Austausch oder Wettbewerb

Insgesamt zeigt sich, dass gamifizierte Ansätze mindestens so effektiv wie konventionelle Therapien sind und zusätzliche Vorteile wie erhöhte Motivation und Therapieadhärenz bieten können. Die optimale Methode hängt jedoch vom individuellen Patienten und dessen Einschränkungen ab.

 

 

Cool Stuff 🤓 Pepper The Robot – Wie wirkt sich die Nutzung von humanoiden Roboter wie Pepper auf die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten aus?

Roboter wie Pepper mehrere positive Auswirkungen auf die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten haben:

1. Unterstützung bei intensivem Training:
Humanoide Roboter können dabei helfen, mehr Schlaganfall-Betroffenen ein intensiveres Training zu ermöglichen. Sie können repetitive Übungen anleiten und überwachen, was die Arbeit der Therapeuten ergänzt und entlastet.

2. Erhöhung der Motivation:
Studien deuten darauf hin, dass der Einsatz von Robotern wie Pepper die Motivation der Patienten für repetitive Übungen steigern kann, besonders bei längerfristigen Interaktionen.

3. Anleitung und Feedback:
Roboter können Patienten Anweisungen für Übungen geben sowie Feedback zu ihrer Leistung. Sie können auch den Fortschritt der Patienten über die Zeit verfolgen[5].

4. Gamifizierung der Therapie:
Roboterbasierte Systeme ermöglichen oft eine spielerische Gestaltung der Übungen, was zusätzlich motivierend wirken kann.

5. Ergänzung zur konventionellen Therapie:
Der Einsatz von Robotern wird als wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen neurologischen Rehabilitation gesehen, nicht als Ersatz.

6. Unterstützung bei eingeschränkter Mobilität:
Besonders in frühen Rehabilitationsphasen, wenn Patienten noch viel Unterstützung benötigen, können Roboter hilfreich sein.

7. Potenzial für intensiveres Training:
Roboter könnten es ermöglichen, die Trainingsdauer und -häufigkeit zu erhöhen.

8. Anpassungsfähigkeit:
Robotersysteme können oft individuell an die Fähigkeiten und Fortschritte der Patienten angepasst werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Einsatz von Robotern in der Schlaganfallrehabilitation noch ein relativ neues Forschungsgebiet ist. Weitere Studien sind nötig, um die langfristigen Auswirkungen und die optimale Integration in bestehende Therapiekonzepte zu untersuchen.

 

🤖🤖🤖 Peppers Website: 🤖🤖🤖
https://www.robotlab.com/pepper-robot

 

Basierend auf den Forschungsergebnissen aus Greifswald lässt sich Folgendes über die Reaktion von Schlaganfallpatienten auf die Interaktion mit dem Pepper-Roboter im Vergleich zu traditionellen Therapieansätzen sagen:

1. Vergleichbare Anleitung:
Das „Gesamtbild“ der therapeutischen Anleitung durch den Pepper-Roboter war bemerkenswert ähnlich zur Anleitung durch menschliche Therapeuten bei der gleichen Art von Armrehabilitation.

2. Engagement der Patienten:
Patienten, die vom Roboter angeleitet wurden, waren genauso konzentriert und engagiert wie Patienten, die von menschlichen Therapeuten behandelt wurden. Dies galt sowohl zu Beginn des Trainings als auch nach zwei Wochen intensivem täglichen Training mit dem Roboter.

3. Erklärungen zum Training:
Der Roboter erläuterte sogar häufiger als menschliche Therapeuten, wie und warum das verordnete Training dem Patienten hilft, das individuelle Behandlungsziel zu erreichen.

4. Präferenz der Patienten:
Betroffene bevorzugten die menschenähnliche Gestalt des Roboters gegenüber einer reinen Computeranwendung.

5. Interaktionsqualität:
Der Roboter konnte Anweisungen geben, diese bildhaft erläutern, Feedback zu Leistungen und Fortschritten geben sowie nach Pausen fragen – alles in einer freundlichen Art mit natürlichen Gesten.

6. Technische Einschränkungen:
Es gab einige Unterschiede aufgrund technischer Limitationen, z.B. konnte der Roboter das Innervationsmuster nicht erfassen oder auf spontane Äußerungen der Patienten reagieren.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Schlaganfallpatienten sehr positiv auf die Interaktion mit dem Pepper-Roboter reagieren und ein vergleichbares Engagement wie bei traditionellen Therapieansätzen zeigen. Der Roboter könnte somit eine wertvolle Ergänzung sein, um mehr Patienten ein intensiveres Training zu ermöglichen.