Entzündungshemmende Ernährung kann Demenzrisiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken

Forscher der Karolinska Institutet haben herausgefunden, dass eine entzündungshemmende Ernährung das Demenzrisiko in dieser Hochrisikogruppe deutlich senken könnte.

Die im JAMA Network Open veröffentlichte Studie untersuchte Daten von über 84.000 Teilnehmern der UK Biobank im Alter von 60 Jahren und älter. Über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren verfolgten die Wissenschaftler die Entwicklung von Demenzerkrankungen und analysierten die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer.

Hauptergebnisse:

– Personen mit CMD, die sich entzündungshemmend ernährten, hatten ein 31% geringeres Demenzrisiko im Vergleich zu jenen mit entzündungsfördernder Ernährung.
– Die Diagnose einer Demenz erfolgte bei Teilnehmern mit CMD und entzündungshemmender Ernährung durchschnittlich 2 Jahre später.
– MRT-Untersuchungen zeigten bei Personen mit CMD und entzündungshemmender Ernährung ein signifikant größeres Volumen der grauen Substanz und weniger Anzeichen für Gefäßschäden im Gehirn.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine entzündungshemmende Ernährung ein vielversprechender Ansatz sein könnte, um die Gehirn- und kognitive Gesundheit bei Menschen mit kardiometabolischen Erkrankungen zu unterstützen“, erklärt Hauptautorin Abigail Dove.

Entzündungshemmende Ernährung zeichnet sich durch einen hohen Konsum von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch und Hülsenfrüchten aus. Im Gegensatz dazu steht die typische westliche Ernährung mit viel rotem Fleisch, Eiern, raffinierten Kohlenhydraten und verarbeiteten Lebensmitteln, die entzündungsfördernd wirkt.

Die Studie ergänzt frühere Forschungen, die bereits Zusammenhänge zwischen Ernährung, Entzündungen und kognitiver Gesundheit aufgezeigt haben. Sie ist jedoch die erste, die speziell Menschen mit kardiometabolischen Erkrankungen untersucht – eine Gruppe mit erhöhtem Demenzrisiko.

Für Patienten und Ärzte bieten die Ergebnisse neue Perspektiven in der Demenzprävention. „Eine Umstellung auf eine entzündungshemmende Ernährung könnte eine praktische und kostengünstige Strategie sein, um das Demenzrisiko bei Hochrisikopatienten zu senken“, so Dove.

Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Studien nötig sind, um die genauen Mechanismen hinter dem beobachteten Effekt zu verstehen. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Studie nur einen Zusammenhang, keine Kausalität nachweisen konnte.

Trotz dieser Einschränkungen unterstreicht die Studie die Bedeutung der Ernährung für die Gehirngesundheit. Für Menschen mit kardiometabolischen Erkrankungen könnte eine Umstellung auf eine entzündungshemmende Ernährung ein vielversprechender Weg sein, um ihr Demenzrisiko zu reduzieren und ihre kognitive Gesundheit zu fördern.

Quelle:
Dove A, Dunk MM, Wang J, Guo J, Whitmer RA, Xu W. Anti-Inflammatory Diet and Dementia in Older Adults With Cardiometabolic Diseases. JAMA Netw Open. 2024;7(8):e2427125. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.27125

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